Projekt „Nussknacker" – Harte Nüsse in Klima- und Energie-Modellregionen knacken
Auf dem Weg zu 100% erneuerbarer Energie gibt es zahlreiche Herausforderungen, die den Verantwortlichen in den Klima- und Energie-Modellregionen begegnen. Um das ambitionierte Ziel zu erreichen, gilt es noch einige „harte Nüsse“ zu knacken, die mit herkömmlichen Methoden bislang nicht lösbar waren. Ziel des Projektes „Nussknacker“ war es, Lösungsansätze für schwierige Herausforderungen und Hemmnisse in Klima- und Energie-Modellregionen durch Anwendung und Weiterentwicklung der Methode der systemischen Organisationsaufstellungen zu erarbeiten. Die gewonnenen Erkenntnisse wurden in einem Praxisleitfaden umfassend dokumentiert und unter allen Klima- und Energie-Modellregionen in Österreich verbreitet.
Erhebungsworkshop
Die teilnehmenden Klima- und Energie-Modellregionen erfassten während eines Erhebungsworkshops ihre größten Herausforderungen die sie im Arbeitsalltag bearbeiteten. Mittels Fragebogen wurde eine Bestandserhebung der Themen und der Elemente des Systems vorgenommen sowie der Wunschzustand definiert. Im zweiten Schritt fanden in jeder teilnehmenden KEM zwei systemische Aufstellungen zu den vorab definierten Herausforderungen statt. Dabei wurde die bestmögliche Entwicklung zum jeweiligen Thema erarbeitet. Im späteren Reflexionsworkshop wurden die Methode sowie die Ergebnisse nochmals beleuchtet und konkrete Umsetzungsschritte geprüft.
Ein Beispiel:
Die Klima- und Energie-Modellregion Grünes Band Südsteiermark stellte sich die Frage wie nachhaltiges Bauen in der Region zu einer Selbstverständlichkeit werden kann. Ausgehend von der Gegebenheit, dass in der bisherige Baustruktur ein hoher Flächenverbrauch vorherrscht sowie energieintensive, wenig umweltfreundliche Materialien verwendet werden, sollte ein Umbruch im Bewusstsein und damit einhergehend in der Baukultur erreicht werden. Nachhaltiges Bauen soll modern, attraktiv und trendy sein und regionale Unternehmen die Leistungen im Bereich nachhaltiges Bauen anbieten, sollen profitieren. Die Vorgaben des Gesetzgebers greifen zu kurz und sind immer einen Schritt hinter der gewünschten Entwicklung. Die Gemeinden selbst müssen also aktiv werden und Nachhaltiges Bauen in ihrem Wirkungsbereich forcieren.
Das erfreuliche Ergebnis dieses Prozesses ist eine Umstrukturierung auf Gemeindeebene: Die Gemeinden bauen Knowhow im Bereich nachhaltiges Bauen auf, erstellen einen Leitfaden für Bauleute und bieten Beratungen für interessierte Bauwerber an.
Unsere Aufgabe
Aufgabe des Ingenieurbüros im Projekt Nussknacker war das Projektmanagement, die Aufstellungsarbeit mit den Klima- und Energie-Modellregionen, die Abwicklung verschiedener Workshops sowie die Erstellung des Leitfadens.
Durch die systemischen Aufstellungen wird vieles sichtbar, was bis dahin unausgesprochen war und im beruflichen Alltag im Dunklen und Unbewussten lag. Dadurch werden neue Einsichten gewonnen und Handlungsalternativen für schwierige Herausforderungen gefunden.
Eine wesentliche Erkenntnis der Aufstellungsarbeit in den Klima- und Energie-Modellregionen, über alle Herausforderungen hinweg, war die Schlüsselrolle des/der KEM-Managers:in. Es gilt die Person des/der KEM-Managers:in zu stärken.
Infos:
Projektzeitraum: 01.02.2021 – 28.02.2022
Praxisleitfaden zum Download hier.