12. Juni 2024

Rohrleitungsplanung einer Arvedi ESP (Endless Strip Production) Anlage in Middle East Region

Ein sehr großes Projekt bei Schatz Engineering war im letzten Jahr die Planung einer ESP-Anlage in der Middle-East Region. Die Beauftragung des Detailengineerings erfolgte durch Primetals Technologies Austria GmbH.

Der ESP-Prozess
Im ESP-Prozess entstehen warmgewalzte Coils in einem kombinierten Gieß- und Walzwerk direkt aus Flüssigstahl in einem kontinuierlichen und unterbrechungsfreien Produktionsprozess. Die Linie beginnt mit dem Gießen eines dünnen Strangs, der anschließend in einem am Ende der Stranggießanlage positionierten viergerüstigen Hochreduktionswalzwerk auf eine Zwischendicke von 10 bis 20 Millimeter heruntergewalzt wird. Nach Wiedererwärmung mittels Induktionsheizung findet das Walzen des Transferbands auf die angestrebte Enddicke in einer fünfgerüstigen Fertigwalzlinie mit nachfolgender laminarer Bandkühlung statt. Das Schneiden des Bands wird anschließend mit einer Hochgeschwindigkeitsschere unmittelbar vor dem Aufwickeln der Coils durchgeführt.

Technische Details der Anlage
Das zu planende Gießwalzwerk hat eine Nennkapazität von 3 Millionen Tonnen hochwertigen ultradünnen Bands pro Jahr. Ausgelegt ist die Linie für die Produktion einer Banddicke von 0,8 bis 20mm und einer Breite von 1800mm.

Projektleitung und Planung
Die Projektleitung bei Schatz Engineering lag in den Händen von Ing. Robert Strel, der bereits über große Erfahrung in diesem Bereich verfügt. Seit Beginn des Projektes waren zu Spitzenzeiten bis zu 9 Techniker/Innen gleichzeitig im Einsatz.

Der Lieferumfang von Schatz umfasste die Planung der Medienverrohrung für die verbindenden Leitungen zwischen der Maschinenverrohrung und den einzelnen benötigten Hydraulischen Einheiten, Aggregaten, Tanks etc.

Das inkludierte die Planung von Hydraulik-, Fett-, Wasser-, sowie Instrumentenluftleitungen – insgesamt ~ 1900 Rohrleitungen - samt zugehöriger Halterungskonstruktionen. Auch die Erstellung von Halterungszeichnungen, sowie Rohrleitungsisometrien und dazugehörigem Materialauszug war Teil der anschließenden Dokumentation.

Technische Komplexität
Hauptherausforderung für die Projektbeteiligten waren mit Sicherheit, die Kombination und Übergänge diverser Standards, (DIN/EN & ASME). Auf die korrekte Auswahl der Materialpaarung Stahl/Edelstahl wurde ein besonderes Augenmerk gelegt. Auch die Vielzahl an Verbindungsmöglichkeiten zu den diversen Maschinen musste technisch korrekt abgewickelt werden.

Zusammenarbeit mit Primetals Technologies Austria GmbH
Besonders hervorheben, möchten wir die gute Zusammenarbeit und Kommunikation mit dem Projektteam der Primetals Technologies Austria GmbH während der Abwicklung des Projektes.

 


Karin Neulinger