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Safer Working Day: Arbeitsalltag sicher und gesund gestalten
Brandschutz im Büro. Technische Überprüfungen bei Anlagen und Maschinen. Ergonomischer Arbeitsplatz. Haftungen bei Arbeitsunfällen. Ab dem ersten Mitarbeiter ist jeder Unternehmer dazu verpflichtet, seine Belegschaft während der Arbeitszeit bestmöglich zu schützen. Mit dem Safer Working Day schafft die WK-Fachgruppe Ingenieurbüros ein Bewusstsein für mehr Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz. "Es gibt viele gesetzliche Bestimmungen, die im unternehmerischen Alltag oft aus den Augen verloren werden oder nicht so bekannt sind. Kommt es aber tatsächlich zu einem Arbeitsunfall, kann das für einen Betrieb schwerwiegende Folgen haben", klärt Hannes Schwinger, Obmann der WK-Fachgruppe Ingenieurbüros auf.
Beim Safer Working Day wurde gemeinsam mit Experten verschiedene Aspekte der Arbeitssicherheit beleuchtet und bei Live-Prüfungen gezeigt, worauf es im realen Leben ankommt. Dabei konnten die mehr als 120 Teilnehmer zusehen, wie eine Brandschutzabschottung funktioniert, wie Aufzüge und Fahrtreppen geprüft werden und worauf es bei Schutzausrüstungen wirklich ankommt. "Es ist sensationell, wie toll die Veranstaltung angenommen wurde. Das Interesse der Betriebe war groß", resümiert Schwinger.
Betriebscheck der Ingenieurbüros: Förderaktion kommt 2025
Speziell die Fachgruppe der Ingenieurbüros kann Betriebe beiseite stehen, wenn es darum geht, gesetzliche Bestimmungen einzuhalten und die technischen Prüfpflichten zu erledigen. "In Kärnten können wir auf ein großes Netzwerk an Experten zugreifen." Um auch das Haftungsrisiko zu minimieren, wurde von den Ingenieurbüros ein Betriebscheck entwickelt. Um insbesondere kleine Betriebe dabei zu unterstützen, den Überblick über die Vielzahl an Vorschriften und Überprüfungen zu bewahren, gab Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig bekannt, ein neues Pilotprojekt zu starten.
"Gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Kärnten und der Fachgruppe Ingenieurbüros bieten wir ab 2025 einen "Quick-Check" für unsere Betriebe an. Die Unternehmer vereinbaren mit der Fachgruppe Ingenieurbüros einen Termin für den Betriebscheck. Daraufhin erfolgt eine Betriebsbegehung, bei der laut Checkliste alle Bereiche in Augenschein genommen werden. Im Anschluss gibt es ein Beratungsgespräch", erklärt Landesrat Sebastian Schuschnig und führt weiter aus: "Damit schaffen wir unseren Betrieben einen raschen und professionellen Überblick darüber, wo sie genauer hinsehen müssen. Denn unser gemeinsames Ziel ist klar: Wir wollen die Sicherheit erhöhen und Haftungsrisiken minimieren."
"Verbesserungspotenzial gibt es immer wieder bei Brandschutzthemen wie Feuerlöscher oder Fluchtwege, aber auch beim Arbeitnehmerschutz. Im Alltag wird zum Beispiel schon mal auf die Schutzbrille vergessen oder Arbeitsgeräte nicht regelmäßig überprüft", sagt Harald Stoutz, Geschäftsführer der STO Safety Technik Operation aus Griffen. Nach §82 Überprüfung nach der Gewerbeordnung ist jeder Unternehmer verpflichtet, alle fünf Jahre die gesetzlichen Bestimmungen in seinem Betrieb zu überprüfen. Kommt es zu einem Arbeitsunfall, wird das bei Haftungsfragen relevant.
Keine Angst vorm Arbeitsinspektor
Normalerweise schaut ein Arbeitsinspektor unangemeldet im Betrieb vorbei. Beim Safer Working Day waren die Arbeitsinspektoren Thomas Gfrerer und Michael Orsario ganz offiziell angekündigt und gaben Einblick in ihre Arbeit. "Arbeitnehmerschutz ist zum Beispiel auch bei der Planung und Errichtung von PV-Anlagen ein wichtiges Thema", erklären die beiden Arbeitsinspektoren. Werden PV-Anlagen auf Dächern montiert, brauche es entsprechende Schulungen und eine geeignete Schutzausrüstung.
Safer Working Day als praxisnahe Fortbildung
Die Teilnehmer konnten vor Ort gleich selbst neue Protos Schutzhelme testen oder ihr Geschick im AUVA-E-Scooter-Parcours unter Beweis stellen. Egon Nussbaumer präsentierte die Vorteile des AUVA-Gütesiegels und Hans-Peter Oberdorfer stellte den Verband Österreichischer Sicherheitsingenieure (VÖSI) vor. Michael Schneider vom Kärntner Landesfeuerwehrverband, Brandverhütungsstelle, informierte über die Änderungen der OIB-Richtlinie. Rechtsanwalt Marco Riegler von der Kanzlei ScherbaumSeebacher widmete sich den Haftungsfragen bei Arbeitsunfällen und Gernot Premer von AON Austrian Versicherungsmakler referierte über Haftung versus Deckung.
Nach einem actionreichen Tag mit fachlicher Weiterbildung gab es noch die Teilnahmezertifikate. Denn der Safer Working Day konnte als Fortbildung gemäß Arbeiternehmerschutzgesetz angerechnet werden.