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28.01.2025

Ein Bissen Wahrheit vom „Truth Sandwich“

Beim "Treffpunkt Kärntner Wirtschaft" traf sich das Who-is-Who der Kärntner Unternehmerszene. Knapp 1.200 Teilnehmende zog es bei strahlendem Sonnenschein ins Congress Center Villach, wo den Besucher:innen ein sattes Programm geboten wurde. Die Themen reichten von Digitalisierung über Innovationsstrategien bis hin zu unternehmerischem Mut. Für die Sparte Information und Consulting servierte Digital-Expertin Ingrid Brodnig im Gottfried-von-Einem Saal ihr Know-how über Fakenews und wie Unternehmen damit umgehen können.

Faktenchecks nur teilweise erfolgreich

Als polarisierendes Beispiel zeigte sie das Thema Windkraft, bei dem sogar falsche Zitate von Reinhold Messner verbreitet werden, insbesondere durch den AfD-nahen Deutschland Kurier. Viele Menschen hinterfragen die Quellen solcher Informationen nicht ausreichend, was zu einer Verbreitung von Fehlinformationen führt. Demnach beeinflusse der eigene Blickwinkel stark, wie Informationen aufgenommen werden. Wiederholungen von Zitaten und Behauptungen wirken selbst bei Experten, und Faktenchecks sind oft nur teilweise erfolgreich. Sie sagt: "Menschen neigen dazu, denkfaul zu sein, da genaues Nachdenken anstrengend ist." Dies führe dazu, dass Falschmeldungen weiterverbreitet werden, da ein Großteil der Kommunikation auf emotionaler Ebene basiert.

Tricksereien mit Künstlicher Intelligenz

Auch Führungspersönlichkeiten verbreiten Falschinformationen, was besonders kritisch ist, da sie Vertrauen genießen. Menschen lesen eher Inhalte, die ihre eigenen Überzeugungen bestätigen. Emotionen spielen eine große Rolle, insbesondere Wut. Da drückt man leicht auf das Weiterleitungsknöpfchen. Brodnig wies darauf hin, dass Tricksereien mit Künstlicher Intelligenz (KI) zunehmen, aber die Gesellschaft noch nicht von solchen Inhalten überschwemmt werde. Bild-KIs zum Beispiel seien bereits sehr gut, und Stimmen können täuschend echt gefälscht werden. In einem Selbstversuch stellte die Expertin fest, dass sie selbst glaubte, es sei ihre eigene Stimme. Unfaire Kommunikatoren nutzen wiederkehrende Muster. Anekdoten sind anschaulicher, müssen aber mit Fakten verknüpft werden. Technobabble, also das Verwenden wissenschaftlicher Begriffe ohne echtes Verständnis, täuscht Kompetenz vor. Angriffe werden oft als Fragen verpackt.

Positives Feedback geben

Was kann man tun? Brodnig betonte, dass es nicht darum gehe, alle zu begeisterten Fans zu machen, sondern zu erkennen, wo man steht. Es ist wichtig, nicht nur auf die unterste Stufe der "Ladder of Engagement" zu schauen, wo Falschmeldungen und Probleme verbreitet werden, sondern auch auf die richtigen Meldungen zu achten. Bei Postings sollte man nicht nur auf negative Kommentare reagieren, sondern auch positives Feedback geben und die positive Kommunikation fördern. Man sollte sich nicht von "Keyboard Warriors" die Zeit stehlen lassen und auch richtige Informationen wiederholen. Anstatt "Nein" vor eine Falschmeldung zu setzen, sollte man den richtigen Fakt kommunizieren und Falschinformationen in richtige Informationen einbetten - das sogenannte "Truth Sandwich". Abschließend betonte Brodnig, dass man hart daran arbeiten müsse, dass sich auch richtige Behauptungen durchsetzen können.

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